...ist unser allseits beliebter Controller, ein Jüngelchen von 25 Lenzen, der BWL studiert hat, neun Monate in Australien mit seiner Freundin rumgondelte, danach arbeitslos war und bei uns Controller wurde, weil er vom Arbeitsamt gefördert wurde (manchmal ist es eben doch schön, wenn die ganze bekloppt Post auf meinem Tisch landet). Das ganze ist inzwischen über ein Jahr her. Anfangs waren wir ernsthaft bemüht uns gut mit ihm zu stellen, aber leider mussten wir recht schnell feststellen, dass der Typ einfach nur dämlich ist. So war er kaum ein Vierteljahr dabei, als das letzte Jahr dem Ende neigte und ich den Wink mit dem Zaunpfahl erhielt, dass mir ein persönliches Gespräch mit ihm drohte. Ganz brav nahm ich mir als guten Vorsatz vor, ihn in diesem Jahr weder anzublaffen noch runterzuputzen. Bis August hatte ich das echt gut im Griff. Aber als wir dann erfuhren, dass wir zum Jahresende entlassen werden, hey, warum soll ich zum dem Dummdödel noch nett sein. Seit dem geht es munter weiter wie am Anfang. Sein Problem ist er dreht die Wahrheit gern so, dass er dabei gut da steht, leider ist er nur derjenige der den meisten Mist verzapft und daher kriegt er von mir gehörig Feuer, wenn er es auf mich schieben will. Sowas kann ich vielleicht leiden. So kam es, dass er sich schon häufiger nicht allein zu uns herunter getraut hat. Hi hi. Eigentlich hab ich immer das Bedürfnis ist anzukeifen. Seine Lieblingsfrage im Monatsabschluss ist "na, wie sieht's aus", sorry aber ich möchte ihn so gern schlagen dürfen. Baseballkeule und eine dunkle Seitengasse, dass sind herrlich Tageträume. Einer unserer ehemaligen Disponenten taufte ihn irgendwann aufgrund seiner australischen Obstpflückgeschichte "Erdbeerpflücker" und dabei ist es geblieben. Seit dem können wir ihn sogar beschimpfen, wenn er neben uns steht und er blickt es nicht. Herrlich. Nach dem ich ihn inzwischen ignoriere - er packt mir die Post grundsätzlich auf die Tastatur, egal ob ich grad am Schreiben bin oder nicht, statt sie mir, wie ich ihm nun schon seit fünf Monaten predige, in meinen Ablage zu tun - hatte ich heut das zweifelhafte Vergnügen mit ihm im Fahrstuhl zu stehen. Heul!!! Er erzählte mir fröhlich frisch die Geschichte von dem bald-nicht-mehr-unser-Multifunktionsdrucker und das wir ein Ersatzdrucker in unser Büro bekommen. Meine Frage, ob ich eigentlich noch herkommen brauche, beantwortete er lapidar mit "ja" und größere Aufträge können wir ja auch oben ausdrucken. Klar, weil die Seiten dann auch Beinchen bekommen und die drei Etagen zu uns runter laufen. Wovon träumt der eigentlich nachts??? Nein, ich will es gar nicht wissen. Aber weil ich ihn gerne stänkere, hab ich ihn vorhin angerufen und genau nachgefragt, was das denn für ein Drucker sei. Doch nicht etwa ein Laserdrucker. Was denn mit der Strahlengefahr sei, die vom Drucker ausgeht, hab ich ihn gefragt. Ich bin mir nichtwirklich sicher ob er mitgekriegt hat, dass ich ihn verarsche.

...das ich nicht wirklich was zu tun habe, ist inzwischen ja nun schon öfter ein Thema gewesen. Aber inzwischen wird es richtig amüsant. Am Montag tauchten urplötzlich Umzugskartons in unserem großen Büro auf, die wir allesamt geflissentlich ignorierten. Gestern fingen einige Herren dann an selbiges Büro auszuräumen. Eigentlich warten wir nun auf den Moment in dem unser letzter verbleibener Disponent samt seinem Arbeitsplatz aus dem Haus getragen wird. Dann erfahren wir heut, dass wir auch unseren schönen Multifunktionsdrucker los sind, heißt im Klartext ich muss mich beeilen meinen Weightwatchersrezepte und sonst alles mögliche was ich noch brauchen könnte auszudrucken. Auf dem Weg zum Mittag holen laufen uns unsere Geschäftsführer über den Weg, die uns ganz verschreckt anschauen, frei nach dem Motto wer ist das? hab ich die schon gepopptzum Diktat gerufen? Völlig unklar. Und grad eben schaut einer von ihnen zur Tür herein und präsentiert irgendnem anderen Bürofuzzi das neue Büro von noch einem anderen Bürohengst. Da fragt ich mich doch ernsthaft, warum komm ich hier eigentlich noch her. Ach ja, zum gratis ausdrucken.

...nach zwei lustigen Tagen Dosen- und Tiefkühlfutter von Plus, wollten wir heut mal frische Nahrung als Mittagessen. Ergo wir gingen zu Subways um die Ecke. Super Idee um Viertel vor 12. Vor uns standen unter anderem zwei Bürohengste und eine Bürotusse alle im Anzug. Irgendwann drehte sich die Tusse zu einem der Hengste um und fragte ihn, ob es seine Frau nicht stören würde, wenn er fünf Tage die Woche arbeiten geht und dann noch einen Tag jagen. Seine prompte Antwort war "doch" und sein äußerst witziger Kollege fügte hinzu, dass es doch egal sei. Der Gedanke war mir auch schon gekommen, vermutlich weil die Gute sowieso den Postboten vögeltauf eine Tasse Kaffee hereinläßt. Die liebe Frau A. fand meinen Gedanken auch gar nicht so abwegig.

...ich war heut morgen genauso aufgeregt, wie in den letzten 26. Jahren. Mein Stiefelchen war gefüllt, ganz süß mit einer Schneemann-Backform, einem Tütchen gebrannter Mandeln und noch viel süßer mit einem Lebkuchenherz mit "Ich liebe Dich"-Aufschrift. Ich wußte der Nikolaus liebt mich!!!
Meine Nikolausgaben hatte ich gestern abend schon vorsorglich ganz hinten im Küchenschrank versteckt. Sicher ist eben sicher, schließlich bin ich immer zuerst im Bett. Ich hab sie erst heut morgen in Hasi's Stiefelchen gesteckt.

Wie die Zeit vergeht, als ich klein war hab ich immer am Abend vor Nikolaus meine Schuhe geputzt, auf Hochglanz poliert und ganz vorn vor die Tür gestellt. Mit vier oder fünf habe ich eine Biene Maja aus Schokolade gekommen und wenn ich mich recht entsinne steht diese Sommer wie Winter immer noch in einer Bodenkammer bei meinen Eltern. Ein Jahr hat mein Papa, weil er auch ganz viele Kleinigkeiten bekommen wollte einen großen Trichter aus Papier gebastelt und in seinen Schuh gesteckt, daraufhin bekam er von meiner Mama eine Tannenzweig und sonst nichts.
Das Schuhe putzen hab ich inzwischen abgeschafft, denn Turnschuhe lassen sich in der Regel nur schlecht im Schuhcreme behandeln und nass, weil frisch aus der Waschmaschine, ist auch nicht das gelbe vom Ei. Also hab ich im letzten Jahr zwei niedliche Stoffstiefel gekauft, einen mit einem Schneemann und einen mit einem Teddy drauf, die fröhlich an der Tür baumeln und auch allgemein als Weihnachtsdeko zuckersüß ausschauen.

...laufen heute irgendwie sehr komische Gesellen frei herum...

Als erstes traf ich auf dem Heimweg in der S-Bahn auf zwei lustige Saufkumpanen, die sich um einen Frau stritten, die anscheinend die Frau eines von beiden war und schlußendlich stellte sich heraus, die beiden Streithähne sind Brüder. Herrlich laut, freudig lallend und zu guter letzt auch noch küssend. Einer von beiden verließ jedoch vorzeitig das Vergnügen, da seine Blase zu drücken schien, woraufhin der andere, nun mit seiner Gattin allein, lautstark verkündete, dass er dem anderen, sobald dieser wieder auftauchen sollte, eins auf die Fresse geben würde.

Höhepunkt war jedoch mein kurzer Fußmarsch vom nächstgelegenen Supermarkt. Sie stiefelte voran, er fuhr mit dem Rad hinterher und bettelte verzweifelt, sie möge ihn jetzt nicht verlassen, er habe alles vorbereitet, er ließe nicht zu, dass sie ihn wegen ihrer Mutter jetzt verläßt und er würde vor der Türe warten. Sie schien unheimlich begeistert über die Ankündigung zu sein. Hilfe, wo bin ich nur gelandet.

...ich war heut unheimlich produktiv...

Ich habe unglaubliche drei Rechnungen geschrieben für ungefähr zehn Mitarbeiter für den 01.12., ich habe eine Arbeitsbescheinigung vorausgefüllt, ich habe einen Vorschuss ausgezahlt, ich habe eine Tabelle neuabgespeichert und drei Urlaubsanträge ins System eingegeben. Wow. Wahnsinn. Das hab ich in läppischen sieben Stunden gearbeitet. Ansonsten hab ich in der Zeit Bild, BZ und Kurier gelesen, bin gesurft, Kaffee getrunken, bei Rossmann Nikolausgeschenke und eine Weihnachts-CD bei Plus gekauft, Mittag gegessen und anderer Leute Blogs gelesen. Das wird die nächsten Tage nicht wirklich anders werden. Es sind nur noch acht. Kinder, was die Zeit vergeht.

...yes, mein erster Gedanke als ich heute morgen aufwachen musste, war die innerliche Frage, ob heute schon Bergfest ist. Es dauerte bis zum Badezimmer ehe mir bewußt wurde "Nö", heut ist erst Dienstag.

Freude. Auf dem Weg zur U-Bahn hatte mich die Frau P. eingeholt und so sollte es dann doch noch ein vergnüglicher Weg von ungeheuren drei Stationen zur Arbeit werden. Verdächtigerweise sollten wir auch noch zwei Sitzplätze ergattern, völlig beflügelt bemerkte ich drei noch viel verdächtiger ausschauende Herren, jung, dynamisch, um die 30, weit ab meines Beuteschemas. Kaum das die U-Bahn angefahren war, erschallten ihre lieblichen Stimmen durch den Waggon. Ich mag Fahrkartenkontrollen am frühen Morgen. Mir gegenüber saß eine junge Blondine, die sich gleich freundlichst meldete und fragte, ob sie ihr vergessenes Schülerticket irgendwo nachreichen könnte. Die sitzt doch garantiert in der Schule in der ersten Reihe...
Ich bin da überhaupt nicht so charmant, denn a) weiß ich, dass ich eine Fahrkarte dabei haben, schließlich muss ich die ja immer schon an der Bushaltestelle herauskramen und b) ist es mir völlig scheißegal, ich kann die Typen schon aus Prinzip nicht leiden. Ich erwarte hundertprozentige Aufmerksamkeit ehe ich mich bequeme meine Fahrkarte zu zücken. Nachdem die Blondine nun eine Frage nach der anderen runterratterte und olle Gino Kontrolletti mir eben nicht seine hundertprozentige Aufmerksamkeit zollte, machte ich gar nichts. Hand auf der Tasche und mit meiner Kollegin quatschen. Hey, er stand vor mir, hielt mir seinen Ausweis vor die Nase und ich wollte grad den Reißverschluß öffnen, als Blondi noch eine Frage hatte. Spontan ließ ich von meiner Tasche ab und erklärte der Frau P. mein hundertprozentige Aufmerksamkeit Prinzip. Gino war von meinem Prinzip nicht so überzeugt, denn er wollte mir weismachen, das es auch andere Fahrgäste gibt, die seine Aufmerksamkeit wünschen. (von Blondi mal abgesehen) Der ist ja nen Optimist!!! Schlußendlich wurde sogar ein Plätzchen neben ihr frei, so dass er sich setzen konnte, um ihr alles ganz genau zu erklären. Schade, dass wir schon aussteigen mußte, ich hätte zu gern gewußt, ob er auch noch ihre Nummer gekriegt hat und ob sich das positiv auf die Gebühren ausschlägt.

...dem / der aufmerksamen Leser / Leserin (falls es diese überhaupt gibt) wird sicherlich aufgefallen sein, mein Layout sich entscheidend verbessert hat, oder???

Man war das ne Aktion, der erste Verbesserungsversuch war irgendwann Anfang der letzten Woche und endete damit, dass Hasi (meine bessere Hälfte) und ich uns so gefetzt haben, dass selbst Hanibal (der eigentliche Hase) nicht mehr besonders auf uns zu sprechen war und vornehmlich mich anknurrte. Und alles nur weil ich im Word ein viel knalligeres Rot gefunden hatte, als mein Schatz in seinem "tollen" Bildbearbeitungsprogramm.
Wie man sehen kann, ich war so mutig und hab's noch mal probiert. Diesmal haben wir es sogar ganz ohne Streit hinbekommen, dafür mußte der freundliche Herr P. leiden. Beim ersten Anruf war ich ja noch ganz höflich und bin nicht gleich mit der Tür ins Haus geplumpst. Der Zweite begann schon mit der Frage, warum meins nicht wie seins in der Mitte steht und wie ich es ändern kann. Da fragt man nen Fachmann und es steht immer noch links...

...ein Lichtlein brennt... dank Mama's milder Gabe.

Bei uns ist Weihnachten ausgebrochen und das ziemlich heftig. Nach dem mehr oder minder Ausschlafen, bin ich in die Küche getorkelt und hab mit meinen Backvorbereitungen angefangen, was so gute zwei Stunden in Anspruch genommen hat. Hab neue Muffins ausprobiert und durfte dafür eine Orange filetieren, das war vielleicht eine Sauerei, aber egal, viel schlimmer ist, dass ich für's nächste Mal zwei nehmen würden, also doppelte Sauerei, hurra...
Als das Früchtebrot endlich im Backofen war, hab ich mich über die Weihnachtsdeko hergemacht. Alter Schwede haben wir viel Weihnachtskrempel, wie schade, dass wir nicht für alles eine Abstellmöglichkeit haben... Wir könnten locker noch zwei Räume ausstaffieren... Fehlt nur noch der Weihnachtsbaum und Weihnachten kann kommen!!!

Überpünklich (glatte Viertel Stunde) kamen meine Eltern zum Adventskaffeekränzchen, freilich waren wir weit davon entfernt fertig zu sein, immerhin sonntagsfeinangezogen waren wir schon. Die Müllbeutel waren noch nicht runtergebracht, das Früchtebrot war noch warm, aber der Tisch fast eingedeckt. Selbst die Tischdecke hatten wir gebügelt, im Eifer des Gefechts dann allerdings linksherum auf den Tisch geschmissen, ups.
Etwas später saßen wir gemütlich da, im Kerzenschein, mit unmengen an Plätzchen und heißem Kaffee und schwelgten in Erinnerungen. Ei fein, und ich hab mein Nikolaus schon bekommen!!! hihihi!!! Aber ich durfte meinem Papa auch endlich sein Nikolaus überreichen, darauf hab ich mich ja nun wirklich schon Monate gefreut. Er ist nämlich absolut Napoleon begeistert und ich habe bei ebay eine Biographie von 1834 ersteigert. Da war er schon ziemlich fasziniert. Allerdings mag er zu so einem Buch auch gleich den Lesesessel haben, naja, den wird er zu Weihnachten wohl nicht kriegen, jedenfalls nicht von mir, von mir gibt's nämlich eine weitere Biographie, die dann aber aus den 1980-Jahren. Das ist einfallslos, ich weiß, war aber ein ebay-Schnäppchen, da konnte ich nicht widerstehen. Mal sehen, womit ich es kombiniere, liebäugle ja mit "Küchenbulle" vom Herrn Mälzer.

... keine Ahnung wieso, aber ich hab echt ein Problem mit männlichen Wesen vom schwarzen Kontinent. Heute stand mal wieder einer von ihnen in meinem Büro und erklärte mir, dass er sein Arbeitszeitkonto ausgezahlt haben will. Was ist an den Worten "Nein" und "Geht nicht" eigentlich nicht zu verstehen??? Hallo? was kann ich dafür, dass er zwei Kinder in die Welt setzen musste, ne Packung Kondome ist wesentlich billiger als Spielzeug. Schlußendlich rauschte er ziemlich erregt mit den Worten 'ich solle das machen' wieder aus der Tür. Anscheinend steht 'Sozialamt' auf meiner Stirn. Der Typ kriegt neben tarifvertraglich festgelegtem Weihnachtsgeld auch Urlaubsgeld, Überstunden bezahlt und jedes Jahr eine garantierte Stundenlohnerhöhung. Okay, er verdient vielleicht weniger als ich, dafür geht er aber auch nur nen bissl was über zwanzig Stunden in der Woche arbeiten. Mein 13. Monatsgehalt hab ich mir hart erkämpft und meine Überstunden sind mit dem Brutto abgegolten, von ner Lohnerhöhung wollen wir gar nicht erst anfangen.

Ich hatte ja schon vor meinem Urlaub so eine Begegnung der dritten Art. Das war ein Mitarbeiter, besser gesagt ehemaliger Mitarbeiter, der im Juli mal drei Tage für uns gearbeitet hat und gleich danach für drei Monate in die schwarze Heimat entschwunden war. Leider hatte er bloß nicht alle Vertragsunterlagen abgegeben,also hatte er auch kein Geld als er vor einigen Wochen hier wieder eintrudelte. So was nennt sich schlicht pech gehabt. Wir hatten ja schon mal überlegt, ob wir drauf wetten wann und ob er sich überhaupt noch mal meldet. Oh Wunder, er hatte es getan und ausgerechnet in der Zeit als ich allein war. An einem Donnerstag, ich hatte ja die große Hoffnung, dass er erst in der darauffolgende Woche im Büro aufschlagen würde, weil ich da dann im Urlaub gewesen wäre. Aber dieses Glück sollte nicht zu Teil werden, ein großer schwarzer Mann stand in meiner Tür, am einem Freitag, an meinem letzten Freitag vorm Urlaub und dann auch noch kurz vor der Mittagspause, große Begeisterung. Ich liebe solche Diskussionen, wenn ich sage, dass wir das brauchen, warum kapieren diese Typen nicht, dass ich weiß wovon ich reden??? Nein, der Herr Macho, der zu Hause also die Hosen an hat und seine Frau anscheinend widerstandslos herumkommandieren kann, will mir erklären, er ist mitte 30, erwachsen und hat ein Kind und deshalb weiß er alles besser. Wow, was ne Logik, aber sie wurde noch besser. Geht nicht? Geht jawohl!!! Er braucht trotz befristeter Aufenthaltserlaubnis keine Arbeitserlaubnis, weil er verheiratet ist. GENAU!!! Und dann wundert er sich, dass ich alles langsam und idiotensicher für ihn betone? Schlußendlich rauschte der Herr aus dem Büro nachdem er mir versichert hatte, dass er leicht aggressiv wird (echt, wär mich gar nicht aufgefallen) und das er schnell rennen kann. Super, jetzt bibbere ich vor Angst, uhuh...
Konnte es ja nicht lassen, die Story meinem Bereichsleiter brühwarm zu erzählen, der daraufhin fröhlich vor sich hin sinnierte, ob es demnach nicht auch vielleicht möglich wäre, dass er auch keine Steuern mehr zahlen bräuchte, denn schließlich ist er auch verheiratet... Ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich werd mit den Typen vom schwarzen Kontinent einfach nicht grün.

Dann doch lieber den vom Schwarzen Planeten, Vin Diesel, sehr lecker. Oh je, ich kann mir regelrecht den Herrn P. grad vorstellen, wie er diese Zeile liest, die Pupillen nach oben verdreht und den Kopf schüttelt. Hey, Du hast mir vor einigen Wochen den Kalender mit den Kerlen gemailt...
Aber weil ich grad bei der Sahneschnitte schlechthin bin, ich will mir seit drei Tagen mal wieder "The fast and the furious" angucken, nicht weil ich anfange einzelne Szenen zu vergessen. Nein. Weil ich letztens beim sinn- und planlosen Surfen eine Liste mit Regiefehlern gefunden habe, glatte 30 an der Zahl. Also, wenn das kein Grund ist, sich den Film noch mal anzugucken... *hechelsabber*

...eigentlich hab ich keinen besonders ausgeprägten Nationalstolz. Bei der Fußball WM war ich für Italien, weil ich schon seit anno knips für Italien bin. Mein Schatz hat glücklicherweise ein völliges Deinteresse an Fußball, so dass, wenn es dann doch mal passiert, dass wir zusammen ein Spiel gucken, er mich vorher fragt, für wen er sein soll.
Dementsprechend werd ich mir auch "Deutschland - Ein Sommermärchen" weder kaufen noch angucken. Wenn's das von den Italiener geben würde, würde ich es sofort kaufen, selbst wenn's ohne deutsche oder englische Tonspule wäre. Und das, obwohl sich meine italienischen Sprachkenntnisse auf die wichtigsten touristischen Worte wie "buon giorno", "grazie" und "prego" beschränken... Und auch sonst ist mir vieles pupsegal.

Aber als ich gestern von meiner Mama den Werbe(?)-brief eines in Stuttgart ansässigen Verlags erhielt, komplett in russischer Sprache, sind bei mir alle Lämpchen ausgegangen. Bis auf meinen Namen waren das alles sehr hübsche Hieroglyphen, die ich bloß leider nicht entziffern konnte. Ich gehöre nämlich zu dem ostdeutschen Jahrgang, der sich bereits aussuchen durfte, ob er englisch oder russisch lernen möchte. Drei mal dürfen Sie raten, was ich wohl gewählt habe...
Da stand ich also mit den Zetteln in der Hand und pumpte wie ein Marienkäfer. Klarer Fall von Beschwerde schreiben, hab ich auch gemacht. Hab denen grad eine echt gepfefferte mail geschrieben und nun warte ich gespannt, ob die noch was von sich hören lassen...

...nach dem ich den ganzen Tag irgendwie nur ramdösig im Büro saß, mich durch online-Zeitungen klickte und verzweifelt versuchte die Zeit totzuschlagen, ist es passiert...

Na gut, wir haben den Wink schon ein bissl eher bekommen, Zeit genug eine gute Freundin mit umfangreichem juristischen Wissen anzurufen und mir noch mal schnell ein paar Tipps geben zu lassen. Und dann war er schon da, der Moment, als meine Telefon klingelte und unsere Prokuristin mich zu sich ins Büro bat.

Das war's dann. Jetzt bin ich offiziell gekündigt! War eigentlich ganz lustig. Der männliche Prokurist, der ein wirklich lieber Mensch ist, hat sich gewunden und sich entschuldigt, während die weibliche Prokuristin, die Sache ganz "cool" angegangen ist, vorallem als sie die Kündigung nicht mehr gefunden hat... Dann hab ich sie ganz dezent auf den § 1a KSchG angesprochen, hat etwas gedauert, ehe ihr Hirn die richigen Infos gefunden hat und als es endlich da war, hat sie gleich geblockt, von wegen Abfindungen sind nicht eingeplant. Da hab ich ihr dann verklickert, dass ich so großkotzig gar nicht bin und nur mein 13. Monatsgehalt behalten möchte. Hab ich gekriegt. Strike. Und meinen Urlaub ab 18.12. hab ich auch genehmigt bekommen. Strike strike.

...nun sind es also nur noch vier Tage, der heutige Tag eingeschlossen, bis ich meine Kündigung bekommen sollte. Schon komisch, aber bei dreieinhalb Monaten Vorlauf bin ich bestens seelisch und moralisch drauf vorbereitet.

Der Countdown läuft...

Beim Schlafen...

...und beim Weglaufen...

...in mein Bett. Hab mit blankem Entsetzen grad festgestellt, dass es erst 10 Uhr ist. Und ich hab mich schon so auf die Mittagspause gefreut... Bin das Arbeiten definitiv nicht mehr gewöhnt, was so zwei Wochen Urlaub alles anrichten können, unglaublich.

Als mein Wecker geklingelte und auf dem Display die magische Zahl 5:35 leuchtete, wußte ich im ersten Moment gar nicht was los ist. Hey, da bin ich in der letzten Woche fast ins Bett gegangen. Langsam aber sicher dämmerte mir, dass die schöne Zeit vorbei ist. Pflichtschuldig bin ich ins Bad getorkelt und hab mir beim Gähnen halb den Kiefer ausgerenkt. Pünktlich stand ich an der Bushaltestelle, ganz ohne Weltrekordsprint. Unglaublicherweise kam sogar der Bus pünktlich, was ja schon fast ein rotes Kreuz im Kalender wert ist. Ich hab mich in den Sitz gekuschelt, freudig mein neues Buch aus der Tasche gezerrt und los ging die Reise. Bis zum abrupten Ende mitten im Satz, weil ich schon da war.

Wär' ich bloß weiter gefahren!!!

Frau A. war schon da und wir freuten uns wie zwei Kullerkekse darüber uns nach fast drei Wochen endlich wieder zu sehen. Frau P. hatte sogar noch die gleiche U-Bahn wie ich erwischt, aber genau am anderen Ende, deshalb stiefelte sie erst ein paar Minuten nach mir durch die Tür. Hab meine Kekse und Küchleins ausgepackt und wir hatten schon die ersten vertilgt, als endlich auch die Herren eintrudelten. Tja, nun ist es mit der ruhigen Zeit vorbei, ich bin zurück.
Das wir wegrationalisiert werden, stand ja schon fest wie das Amen in der Kirche, aber das die uns jetzt schon ein Büro klauen wollen, geht doch ein wenig zu weit. Ja, ja, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber die Glocken bimmeln ziemlich energisch.

...vor langer langer Zeit kam ich auf den genialen Trichter zu versprechen, dass ich meine Urlaubslage im Anschluß bringe. Mach ich niiiiiiiie wieder!!!

Nach dem indischen Kochvergnügen von gestern erinnerte die Küche heut sehr stark an ein Schlachtfeld nach feindlichen Bombenangriffen. Ich hab gut ne halbe Stunde abgewaschen ehe ich halbwegs wieder Land sah. Aber mein Schlachtplan wurde prompt torpediert als meine bessere Hälfte nur fünf Minuten später völlig verplant aus dem Schlafzimmer stolperte. Soviel zum Thema ich bereite das Früchtebrot schon mal vor und schiebe es nach den Brötchen in den Ofen. Nix da. Erst frühstücken und dann konnte ich mich wieder in die Küche trollen. Alles was ich benötige suchte ich zusammen und dann der Schock. Kein Zimt. Mein Zimt ist weg. Hallo? Ein Glas mit Zimt hat Beine bekommen und ist losmaschiert? Wohl kaum. Wenn ich den in die Finger kriege, der sich an meinem Zimt vergriffen hat. Ich brauchte für eigentlich alle Rezepte Zimt, Weihnachten steht vor der Tür. Den Tränen nahe rief ich also Mama an, und sie telefonierte. Ich habe eine Backkrise und Mama telefoniert, das konnte nicht wahr sein.
Schlußendlich hab ich sie ausgetrickst, hab auf dem Handy angerufen, das ist für Notfälle und kein Zimt ist schließlich ein Notfall!!!

Gute anderthalb Stunden später waren wir wieder zu Hause, mit Zimt!!! Und ich verbrachte die folgenden viereinhalb Stunden in der Küche. Es duftete mit jedem Blech leckerer nach Weihnachten. Und dank strategischem Backen hatte ich am Ende ein Früchtebrot, anderthalb Bleche Ingwerplätzchen, anderthalb Bleche Weihnachtsmuffins und anderthalb Bleche Mandelplätzchen mit Orangen-Vanillearoma. Lecker. Ach ja und natürlich eine angebrannte Zunge, konnte einfach nicht widerstehen zu naschen.