...der Herr P. - seltener Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel - hat seine Straßenbahn verpaßt und kam geschlagene 30 Minuten später, nur um gleich an den PC zu hüpfen und sein Blog zu aktualisieren. Soviel zum Thema Kochen. Beim erneuten Durchforsten der Rezepte stellte ich mit Entsetzen fest, dass ich die getrockneten Aprikosen bereits in heißem Wasser zwei Stunden hätte einweichen müssen. Dafür war es nun etwas zu spät, also wurden sie einfach in einer guten halben Stunde weichgekocht.
Zur Vorspeise sollte es Blumenkohl, Champignons und selbstgemachten Käse im Ausbackteig geben und Minzsauce als Dip dazu. Als Hauptspeise gabs benanntes Hühnchen in Aprikosensauce, Brotfladen und Reis.
Das mit den Brotfladen war recht interessant. Eine kleine Teigkugel in 15 gleiche Teile teilen, haha, das waren Minikügelchens, die dann auf 1 mm Dicke platt gerollt werden sollten. So weit so gut. Und dann ab damit in heißes Öl. Wie die Geier standen wir um die Pfanne herum und guckten, ob sie sich wirklich aufblähen würden. Sie haben. Das sah vielleicht lustig aus. Allerdings versuchte mein Schatz bei einem letzten Fladen seinen Finger mitzufritieren, den Rest des Abends kühlte er ihn daraufhin mit Eisakkus.
Das Schnuckelchen - 25. Nov, 23:45
...besagte Glasvitrine stand nun lange genug im Hausflur um sich ihres Gewichtes wegen zu schämen, haben einvernehmlich beschlossen sie reinzulassen. Als das Packet dann endlich im Flur lag, wir es mit Cuttermessern bearbeitet hatten und uns nun über den Inhalt hermachen konnten, gleich der erste Schreck, die Glasböden lagen gut verteilt kreuz und quer, aber sie waren heil. Und das grenzt eigentlich schon an ein Wunder. Da es kein schwedisches Fabrikat ist, war sie recht schnell aufgebaut. Am längsten hat neben dem Einräumen nur das Reinigen der 95% Glasflächen gedauert.
Nun funkelt sie dank eingebautem Leuchtmittel in der Ecke vor sich hin. Hanibal hat sie auch schon entdeckt und gleich mal einen Geschmackstest vorgenommen. Inzwischen liegt er wie der stolze Eroberer davor und döst vor sich hin.

Das Schnuckelchen - 24. Nov, 17:35
... ach ja, am Samstag kommt der Herr P. mal wieder vorbei zum gemeinsamen Kochen. Das ist ziemlich lustig, wir stehen zu dritt in der Küche und werkeln herum und was dabei rauskommt ist auch noch unheimlich lecker. Wie schon beim letzten Mal wollen wir uns wieder in der indischen Küche austoben. Diesmal habe ich allerdings schon mal vorgesorgt: Im Prenzl'berg hab ich einen Laden gefunden, der Kichererbsenmehl führt. Das hatten wir beim letzten Mal nämlich nicht und der geniale Einfall einfach Kichererbsen in den Mixer zu werfen und zu schauen was passiert, war nicht wirklich effektiv, immerhin sind die Mixerklingen noch halbwegs scharf. Also muß meine bessere Hälfte an seinem Computerspielfreitag doch noch einmal aus dem Haus, hihi...
Das Schnuckelchen - 24. Nov, 13:14
...ja ja, unglaublicherweise haben wir es nach nur einem Jahr der verzweifelten Suche geschafft eine Glasvitrine käuflich zu erwerben.
Nach dem wir im letzten November auf den genialen Gedanken kamen unser Wohn-zimmer zu renovieren, hatten wir recht schnell auch alle neuen Möbel bekommen, bis eben auf eine ansehnliche Glasvitrine, die sowohl unseren geschmacklichen wie auch preislichen Vorstellungen entsprach. Ein schier unmögliches Unterfangen wie sich schnell herausstellen sollte. Denn Vitrinen gab es entweder in häßlich und sauteuer oder in potthäßlich und megasauteuer. Und so wurden wir stets und ständig milde belächelt, wenn wir bekanntgaben, dass wir uns mal wieder auf die Pirsch durch Möbelhäuser machten.
Aber denen haben wir es jetzt gezeigt, wir haben sie. Noch steht sie zwar im Hausflur und wartet darauf, herein gelassen zu werden, aber da kann sie bis morgen warten. Das Teil ist nämlich nicht nur unhandlich sondern auch noch scheiße arg schwer.
Das Schnuckelchen - 23. Nov, 21:21
...ich will Enten füttern!!! Und was ist??? Die Enten sind weg!!!
Als wir am Mittwoch runter ins Dorf spaziert sind, entdeckten wir den hoteleigenen Teich in dem sich vergnügt drei Entchens tummelten. Ich setzte meinen Hundeblick auf und guckte meinen Schatz treudoof an und bettelte ihn an, dass er am nächsten Morgen zwei Brötchen vom Frühstück stibizt zum Enten füttern. War ja klar, am Donnerstag Morgen war keinen Enten da. Die Brötchen wanderten ins Auto und ich verschob das Unterfangen auf Freitag Morgen...
Bingo!!! Was fehlt in diesem Bild???
Heut morgen waren auch keine Enten da.
Werd die Brötchen also mit nach Hause schleppen und beizeiten, wenn sie hart sind, zu Semmelbrösel verarbeiten.
Das Schnuckelchen - 17. Nov, 18:35
...Wellnesstag!!! Endlich!!! Nach einer ziemlich bescheidenen Nacht (bin irgendwann aufgewacht und weil mir warm war, hab ich Hasi geben, das Fenster zu öffnen, das hat allerdings dann so geknirscht und geknarzt, dass ich vor Angst, dass ganze Gebäude könnte zusammenstürzen orangerote Blitze vor den Augen hatte, aber schlußendlich hat dann doch die Müdigkeit gesiegt), aber einem super leckeren Frühstück mit Hörnchen und Kaffee sind wir zu erst ins "Zentrum" - so steht's zumindest auf den Wegweisern - gestiefelt. Bonbons kaufen, leckere Bonbons kaufen. Weil wir uns nicht mehr so ganz sicher waren, haben wir erstmal nur eine Tüte zum Probieren gekauft und sie dann gleich vor der Tür aufgerissen, waren die richtigen, also holen wir morgen gleich noch mal welche. Zurück auf dem Zimmer haben wir unsere Badesachen zusammen gesucht und festgestellt, dass wir die Badelatschen vergessen haben, es sollte also lustig werden.
Gegen 12 Uhr waren wir
angekommen, unsere Wellnesstermine waren gebongt und gleich bezahlt und dann rein in die Therme. Kaum das wir im Wasser waren, waren wir auch schon draußen. Nicht aus dem Wasser, sondern in der Außenanlage. Warmes Wasser und herrlicher Sonnenschein, auf der einen Seite die grünbewaldeten Hänge und auf der anderen Seite die Elbe und ein Stück dahinter noch einmal grünbewaldete Hänge. Und dazwischen wir, die Nasen in die Sonne gehalten. Drinnen gab es neben einem großen Becken, mit Blubberliegen noch zwei Whirlpools, eine Gegenstromanlage und das Liquidsounds-Dings. Das war schon ziemlich cool, auch wenn das Wasser einen arg hohen Salzgehalt hatte und ihn gleich zweimal per Inhalation ausprobieren mußte. In den schönsten Farben angestrahltes warmes Wasser und dazu klassische Klänge, die auch Unterwasser zu hören waren. So läßt es sich schon aushalten. Die Gegenstromanlage war allerdings viel cooler, auch wenn die eindeutig in der Überzahl vorhandenen Rentner partout nicht gegen sondern mit dem Strom schwimmen wollten. Okay, okay mit dem Strom hieß stehend schwimmen, aber das war eine echte Herausforderung. Bis wir raus mußten hatten wir alle Becken gehörig ausgenutzt, hatten Mittag gegessen und auf den Relaxliegen hinaus in die Landschaft geguckt.
Bis zu unseren Wellnessbehandlungen hatten wir noch eine ziemliche Weile Zeit, diese haben wir uns im hauseigenen Restaurant mit Kaffee beziehungsweise einer heißen Zitrone für mir überbrückt. Und dann war es endlich so weit. Hasi durfte als erster zu seiner Massage. Mich nahm eine Dame dann erstmal zur Augenbrauenkorrektur, sie fand es ziemlich beeindruckend, was ich mit nem Nassrasierer so alles hinkriege... Danach stand mein Cleopatrabad für mich bereit, Milch, Zitronenöl und während ich schon in Begeisterung schwelgend ins heiße Wasser sank, verschwand die Dame und kam mit einem Körbchen getrockneter Rosenblütenblätter für mich zurück. Himmlich. Einfach himmlisch. 25 Minuten der absoluten Entspannung, dem Träumen und eigentlich nixtun außer sich gehen lassen. Viel zu schnell waren die Minuten verstrichen und als ich im Empfangsbereich auf meinen Schatz traf , stellten wir gegenseitig fest, dass wir total matschig aussahen und uns genauso fühlten. Wellness kann richtig anstrengend sein. Aber das wollen wir öfter. Am liebsten jeden Tag!!!
Der Rückweg mußte ein wenig schneller sein, als die Ruhe vom ganzen restlichen Tag, denn unser Abendbrot wurde nunmehr nur noch eine gute Stunde serviert, kurz um, wir fuhren die Abkürzung - glatte 12 km sparen. Durch den stockfinsteren Wald, nur mit Fernlicht, keine Straßenmarkierungen, nur vor Kurven. Es war gruselig, es war mehr als nur gruselig, definitiv kein Ort für Sprit alle... Unsere Weggefährten waren ein Fuchs von rechts nach links und diverse Reh- und Hirschgetiere, die artig auf der Seite blieben auf der sie waren und oder gleich im Wald verschwanden.
Pünktlich vor Küchenschluß waren wir zurück, aber wir hatten kaum noch die Kraft das Besteck in den Händen zu halten. Also waren wir ratzfatz mit dem Essen fertig und fielen totmüde ins Bett.
Das Schnuckelchen - 15. Nov, 21:49
... zu einem Vorstellungsgespräch!
Aber warum einfach wenn es auch kompliziert geht. Ursprünglich sollte es am Dienstag um 16 Uhr irgendwas stattfinden. Klar, logisch, der Tag, wo ich in den Urlaub fahre. Wohl eher nicht. Lange Rede kurzer Sinn, hab ihr klar gemacht, dass ich da nicht kann und wir einfach in der Woche drauf dann noch mal sprechen. Aufgelegt und Mama angerufen und ihr die ganze ungerechte Geschichte erzählt. Mama wiederum brachte mich auf eine Idee. Also, Mama aufgelegt, die Dame noch mal angerufen und nachgefragt und einen positiven Rückruf bekommen: Dienstag um 8 Uhr.
Ich hab ein Vorstellungsgespräch.
Ich kenne den Job, ist schließlich das was ich die ganze Zeit schon mache.
Der Termin ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber wir wären sowieso da vorbeigefahren - vermutlich mindestens 2 Stunden später.
Hat aber auch was Gutes, so hab ich viel Zeit mit meinen Schatz die gaaanze Festung Königsstein abzulatschen. Der wird sich freuen!!!
Das Schnuckelchen - 10. Nov, 11:10
... als ich gestern von der Arbeit heim kam, war ich mal wieder ganz mutig und hab mich getraut mein e-mail-Postfach zu öffnen. Keine Absage. Gutes Zeichen. Relativ, denn von unglaublichen vier e-mails waren drei Werbemails, die ungesehen in den Papierkorb wanderten. Die letzte allerdings war eine Info von stayfriends, dass ich eine Nachricht in meinem dortigen Postfach habe und eben diese Nachricht war von einem Mann, den ich vor acht Jahren im Urlaub kennengelernt habe. Und genau über diesen Mann hatte meine Mama mich an ihrem Geburtstag gefragt, ob ich mal wieder was von ihm gehört hätte, als ich eine kleine Erinnerung zum Thema Alkohol zum Besten gab:
Nachdem das Thema Urlaub bei besagtem "Rentnergeburtstag" seinen Höhepunkt erreicht hatte, wurden die Feinheiten der all-inclusiv-Angebote auseinandergepflückt, gaaaanz wichtig. Ohne das ich es recht mitbekam waren sie von Salatbuffets, Hauptgerichten und Nachtischorgien beim Thema gratis Alkohol gelandet. Ein jeder gab zum Besten was er so alles getrunken und wieviel er davon vertragen hat. Ich habe sämtliche Kommentare zum Thema Kaffee mit Wasser verdünnen und Pillen aus Schachteln mit Wochentagen drauf futtern tunlichst vermieden, obwohl sie mir immer wieder auf die Zunge rutschten. Als jedoch einer der Herren anfing sich über Bacardi-Cola-Mixgetränke auszulassen, fand ich es sei an der Zeit mitzuziehen. Immerhin ein Thema bei dem ich wenigstens ein bißchen mitreden kann...
Mit süßen 18 durfte ich das erste Mal mit einer Freundin allein in den Urlaub fliegen, wir wollten in den Süden, ans Meer und landeten auf Malta. Nette kleine Insel. Tagsüber dösten wir am Strand, weil wir nachts in diverseren Clubs rumhingen und in einem dieser Club war mir - eher wär ja auch zu einfach - vier Tage vor der Heimreise ein Typ ins Auge gesprungen. War ja viel zu anständig, als das ich mich getraut hätte was anderes zu tun, als nur dusselig daher zu schauen. Der Countdown lief also weiter. Am nächsten Abend standen wir freilich wieder im gleichen Club und ich hielt Ausschau. Dauerte zwar etwas, aber ich wurde reich belohnt. Nach weiteren Stunden des Glotzens kam ich auf die sagenhafte Idee, dass ich ihn nach einem weiteren einheimischen Bierchen um Schlag Mitternacht anquatschen würde. Super Idee, war auch erst 5 vor Mitternacht als er verschwunden war. Da saß ich nun und klammerte mich an der Bierflasche fest, die sich langsam aber stetig erwärmte. Aber er kam wieder, unglaubliche 10 Minuten später, ein Bier später hab ich mich schlußendlich doch getraut. Nach amüsanten 20 Minuten dusseligen Englischvokabeln zusammenstotterns kam ich auf die glanzvolle Frage, wo er denn eigentlich herkam. Aus Pforzheim. Er hat im ersten Moment ziemlich belöppelt dreingeschaut, als ich das Gespräch in Deutsch weiterführte. Den Rest des noch jungen Morgens verbrachte ich knutschent am Strand und kam strahlend mit einer Verabredung für den kommenden Abend um 7 Uhr morgens wieder ins Hotel, ging unter die Dusche und schlief noch knapp eine Stunde. So ging's munter weiter bis zur Abreise.
Mehr schlecht als recht hielten wir den Kontakt aufrecht und zweieinhalb Jahre später machte ich mit meiner Mama eine Kurzurlaub zum Aufmuntern. Irgendwie haben wir es in die Reihe bekommen, dass wir uns verabredeten, im gleichen Club in dem wir uns kennengelernt hatten. Ich habe keine Ahnung wieviele Gläser Bacardi-Cola in an diesem Abend vernichtet habe, ich weiß nur, dass er genauso viele Gin-Tonic intus hatte. Aber alles in allem war der Abend echt lustig, mehr wäre mit 18 vielleicht draus geworden, aber nicht mehr mit 20. Es wurde schon langsam wieder hell, als ich im Hotel war, der Versuch den Schlüssel ins Schloß zu bekommen war ungefähr genauso simpel wie eine Stecknadel im Heuhaufen zu finden. Nach diversen Fehlversuchen scheint es mir irgendwann gelungen zu sein, denn ich schwankte ins Zimmer, tastete mich die Wand entlang, machte drei Kreuze, dass meine Mama die Badezimmertür fest zu gemacht hatte, denn sonst wäre ich unweigerlich der Länge nach vors Klo geplumst und wußte, dass wenn die Wand endlich vorbei war, mein Bett da stand und sehnsüchtig auf mich wartete.
Ich hab zu wenig Stunden später ein Bild abgegeben, dass nicht wirklich feierlich war, wenigstens hielt sich der Kater in Grenzen und damit endet auch schon die Liste des Positiven.
Und eben dieser Typ hat sich mal wieder gemeldet. Da werd ich ihm jetzt also mal schnell eine Antwort tippern.
Das Schnuckelchen - 9. Nov, 09:16
... da fängt das Leben an...
Naja, irgendwie so oder so ähnlich. Meine Mama hatte gestern Geburtstag. Herrlich, ich liebe Rentnergeburtstage!!! Und um diese in vollen Zügen geniesen zu können, habe ich gestern Urlaub genommen. Von Ausschlafen konnte allerdings keine Rede sein, denn der Wecker meiner besseren Hälfte weckte eben nicht nur ihn sondern auch mich und da war es grad kurz vor 8 Uhr. Bis Viertel nach 9 hatte ich schon die erste Tasse Kaffee intus und sämtliche Fernsehprogramme ungefähr 20 Mal durchzapped, aber vorher hab ich mich nicht getraut Mama anzurufen und zu gratulieren - von wegen Rentner und ausschlafen und so... Und ich war noch nicht mal die Erste, eine ehemalige Kollegin hat schon um 8:05 Uhr angerufen, das merke ich mir für's nächste Jahr.
Bis 13 Uhr habe ich mich mit - igittigitt - Hausarbeit geplagt, mich in Schale geschmissen, Hanibal eingesperrt - was er nach dem Knurren zu urteilen nicht besonders gut fand - und mich auf den Weg gemacht.
Dank einer dicken fetten Baustelle mußte ich noch 3 Dörfer weiterfahren und mich dann über Schleichwege zurückkämpfen, aber anscheinend auch nur weil ich zu brav bin, mein liebster, bester Onkel ist ganz dreist durchgerauscht und es ist auch nix passiert. Naja, für's nächste Mal.
Zum Mittag durfte ich schon mal das Abendessen probieren - Qualitätskontrolle klingt doch einfach überzeugend. Sehr lecker, könnt mich ja in Soljanka sowieso reinlegen.
Kaffee und Kuchen gab es zu halb 4 und - oh Wunder - nach dem ich ja im letzten Jahr mit so amüsanten Fragen wie a) 'hast Du abgenommen oder bist Du schwanger' oder
b) 'hast Du zugenommen oder bist Du schwanger' bombadiert wurde, kam dieses Jahr nix. YES!!! Wird aber stark daran gelegen, dass eine Ihrer Freundin letzten Monat endlich Oma eines eigenen Enkels wurde.
Ansich sind Rentnergeburtstage auch nur für Menschen mit starken Nerven und resistenteren Mägen geeignet, denn nach dem besagter Kaffee und Kuchen in Rekordzeit in sich hinein geschaufelt, wahlweise mit dem Ehepartner getauscht, mit Kaffee hintergespült und ebenso wahlweise mit Cognac begossen wurde, ging's schnurstracks zu den spannenderen Themen des Abends: Krankheiten. Wer hat was, wer hat was neues, welche Medikamente nimmt wer, welches davon hat wer anders schon genommen, wer hat's nicht vertragen. Und dann werden diversere 'ältere' Krankengeschichten hervorgebuddelt: Zum Beispiel bat der Ehemann der Freundin meiner Mutter beim Einchecken um einen Sitzplatz mit viel Beinfreiheit, da er Trombose hatte. Der Dame fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, denn Fliegen bei Trombose sollte man wohl nicht tun, aber im Urlaub war er trotzdem, denn das ganze war schon etwas her.
Und da das Wort 'Urlaub' schon gefallen war, ging's gleich weiter mit den Geschichten wer war wo und warum mit wem und überhaupt. Das gegenseitige Übertrumpfen kam selbstverständlich genausowenig zu kurz wie das Besserwissen. Menschen, die von sich behaupten noch nie Winterreifen weder besessen noch aufgezogen zu haben und schuld seinen sowieso nur die Raser. Klar. Menschen, die Kfz-Lackierer nach Tipps und Tricks fragen, nur um mit dem Satz 'naja, ich mach es einfach so wie immer' das Thema schlußendlich zu beenden.
Das gegen 19:30 Uhr eröffnete kalte Buffet wurde gleich dem Kuchen geschlachtet, schließlich gibt's zu Hause immer schon eine Stunde eher was zu essen...
Aber die schönste Geschichte an diesem Abend hat mein Onkel über meinen Papa erzählt:
Als beide noch Kinder waren, hatten sie eine Ziege namens Hänschen, diese war tagsüber mit einer Kette an einem Baum angemacht. Abends wurde sie in den Keller gebracht und auch dort gefüttert. Mein Papa wußte genau wie lang die Kette war und hat Hänschen richtig gern geärgert. Aber diese Ziege muss ein Gedächtnis wie ein Elefant gehabt haben, denn eines abends kam mein Papa der Ziege in die Quere, als diese schon vom Baum losgemacht worden war. So schnell war er bis dahin und auch danach nie wieder gerannt.
Das Schnuckelchen - 8. Nov, 14:15