Freitag, 3. November 2006

Morgentlicher Alltag...

... ich arbeite (noch) im freundlichen Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg, das wissen aber nur Eingeweihte, dem Rest erzähle ich fröhlich und vergnügt, dass ich in Mitte arbeite. Stimmt eigentlich auch, ist genau in der Mitte des Stadtplans von Berlin.

Wenn ich morgens mit den Massen aus der U-Bahn ströme und verzweifelt versuche die Treppe zum Ausgang hin Stufe für Stufe zu erklimmen, stelle ich immer wieder mit Erstaunen fest, dass es ein paar irrwitzige Menschen gibt, die krampfhaft versuchen sich besagte Treppe herunterzuquetschen, weil sie die U-Bahn ja vielleicht noch erwischen könnten. Sehr einleuchtend. Also, ich weiß es schon im Vorfeld, dass sie sich diese Mühe sparen könnten, aber mich frag ja keiner.

Der nächste Stau auf der Treppe bahnt sich dann an, wenn die Fußgängerampel rot ist. Weil ja jeder genau auf Mitte der Fußgängerinsel stehen bleiben muss, bleibt der überwiegende Teil der gesichtlosen Masse weiter auf der Treppe zum Gruppenkuscheln. Herrlich, kuscheln mit fremden Leuten, die ich weder kenne noch kennen möchte. Bis zur nächsten Rotphase hab ich es zumeist bis nach oben geschafft, ergattere noch ein paar giftige Blicke, wenn ich mich nach rechts oder links vorbeiquetsche, dann einen Blick nach rechts werfe und über die Straße husche. Ja, ja, ich weiß, man geht nicht bei Rot über die Straße. Meine Eltern haben es mir auch beigebracht, dass ich nur bei Grün gehen darf und jedes Mal den Kopf geschüttelt, wenn einer bei Rot gegangen ist und gesagt, dass man das nicht macht, und? Ich werd das bestimmt irgendwann wenn ich eigenen Kinder auch sagen...

Die Hälfte der Drängelanten schlägt leider auch noch meine Richtung ein, denn ganz in der Nähe ist eine Berufsschule für Mode. Jeder der jetzt denkt "toll" kann ja gern mal vorbei kommen und sich die gruselige Realität anschauen. Der überwiegende Teil ist weiblich, hätt ich auch nicht anders erwartet, davon ist allerdings wiederum mindestens die Hälfte Kopftuchträgerin. Die restlichen weiblichen Wesen haben entweder pinkfarbene oder grüne Haare, zerrissene Jeans, abgewetzte Lederjacken und Glöckchens an den Schnürsenkeln oder sind aufgetakelte Möchtegernjungdesignerinnen, zum Teil mit massivem Übergewicht. Es macht echt Spaß denen morgens zu zusehen.
Aber es gibt auch einige - mehr oder weniger - männliche Wesen. Einen von ihnen erwische ich fast jeden Morgen in der U-Bahn, ganz ehrlich, ein Kerl mit blondgefärbten Harrspitzen und weitgeschnittenen Tarnhosen, die in knöchelhohen Turnschuhen stecken, machen mir Angst.
Ab und an steht auch mal ein normal ausschauendes Wesen dazwischen, aber das ist leider nur die Ausnahme.

Donnerstag, 2. November 2006

Schnuckelchens Leiden...

... nachdem ich am Mittwoch mal wieder schnell zwei Bewerbungen getippt und versendet hatte, war ich heut nun entsprechend gespannt, ob ich schon eine Antwort in meinem e-mail-Postfach finden würde. Bingo. Eine e-mail, einsam und alleine. Das war ne Absage, geschickt um 12:39 Uhr. Hallo, wie geht das??? Okay, ich will es gar nicht wissen. Vom inhaltlichen ganz zu schweigen, nicht mal eine Anrede konnte die Dame, die sich Office Manager nennt, formulieren und als ich das Komma hinter "Mit freundlichem Gruß" entdeckte, war ich kurz davor ihr eine deftige Antwort zu tippen und ihr zu erklären, dass ich wenigstens weiß, wie man ordentlich einen Geschäftsbrief / -email verfasst.

Um den Frust zu kompensieren, hab ich gleich noch eine neue Bewerbung rausgeschickt. Werd also morgen einen großen Bogen um mein Postfach machen, dann ist wenigstens das Wochenende gerettet.

Samstag, 21. Oktober 2006

Wochenende...

... und ich kränkle herum, ganz toll. Meine bessere Hälfte wollte eigentlich zur Venus gehen, mit nem Kumpel, aber der hat am Freitag noch schnell abgesagt. Den Fluntsch, den er daraufhin gezogen hat, brauch ich nicht wirklich beschreiben, oder??? Aber Rettung nahte, diesmal in Form seines jüngeren Bruders, der wollte nämlich auch hin. Da ging die Sonne wieder auf.

Ich ziehe es vor zu Hause zu bleiben und mich zu erholen. Obwohl der Gedanke schon etwas zwiespältig ist, würd ja schon gern mitgehen, aber zu sehen wie er geifernd durch die Gegend streift, nein danke!!! Wie sagte er so schön, wenn ich mitkommen würde, müßte ich 5 Meter vor ihm laufen, da es ihm peinlich wäre, wenn ich ihn so sehen würde. So ungefähr hab ich mir das vorgestellt!!!

Freitag, 20. Oktober 2006

Wieder zu Hause...

... endlich!!!

War ja klar, den ganzen Vormittag war es trübe. Ich hab in der letzten Pause noch schnell ein paar Fotos geschossen. Dann rief mich meine Kollegin noch kurz an und wir tratschten grad so schön, als ihr einfiel, dass ich unbedingt wissen müßte, dass es in Berlin schon regnet. Jepp, super. Und was passierte? Kaum, dass es um 11:30 Uhr hieß "Auf Wiedersehen und kommen Sie gut nach Hause" fing es im lauschigen Storkau an zu regnen. Ich bin die komplette Strecke im Regen zurückgefahren und ich hatte das Gefühl, dass ich an sechs Blitzern vorbeigekommen bin. Dank das sie über Solarenegie laufen, konnte ich wenigstens einige schon von weitem sehen...

Donnerstag, 19. Oktober 2006

hhhmmmm...

...also wenn ich eine Katze wäre, würde ich jetzt schnurren... Bin grad herrlich durchgeknetet worden. Hab dafür sogar auf meinen Nachtisch verzichtet, Vanilleeis, Birne und Schokosauce.

Nun werd ich mich genüßlich für mindestens ne halbe Stunde unter die heiße Dusche stellen und weiterrelaxen - bei den Wasserpreisen kann man sich solchen Luxus schließlichnicht zu Hause leisten.

Wünsche einen entspannten, wunderschönen Abend!

Der zweite Tag...

Ich hätte fast gut geschlafen... wäre da nicht irgendjemand um halb 3 seine Treppe runtergepurzelt. Wie es sich gehört hab ich den Nachtportier angerufen und ihn informiert und gebeten mal nach zu schauen. Tja, so aus dem Schlaf gerissen zu werden kann schon mal bedeuten, dass man nicht wirklich einschätzen kann von wo es geknallt hat. War jedenfalls eine langwidrige Aktion und ich weiß noch nimmer ob wirklich was passiert ist. Aus meinem Kurs waren heut morgen alle da, mehr oder weniger ausgeschlafen.

Nach dem Frühstück fing der "Unterricht" um halb 9 an, schöne Zeit, daran könnte ich mich gewöhnen, allerdings ist das Thema unheimlich trocken, dass zu hören und Interesse bekunden schon nach kurzer Zeit unheimlich schwer fallen. Es gibt zwar alle naselang Pausen, aber die sind auch mehr für die Raucher und ihre Gelüste gedacht. Vor dem Mittagessen wurde uns gleich noch ein Highlight versprochen. Oh ja, ganz ein "Highlight", Bürohopsen mit einem Physiotherapeuten, nach dem Essen, sehr clever... Der Rest war Gruppenarbeit und um 17 Uhr war glücklicherweise Ende. Mir bluten bald die Ohren, an morgen möchte ich noch gar nicht denken...

Werd mir jetzt schnell mein Abendessen einpfeiffen und dann ab zur Massage...

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Das Schnuckelchen auf Reisen...

heute nun war es so weit!!! Ich durfte zum Personalentscheidungsträger-Seminar fahren, ganz alleine und mit dem Auto. Nicht das ich nicht autofahren kann, aber ich fahr halt nicht viel und allein bisher gar nicht und der Gedanke keinen zum Quatschen neben mir zu haben, ist schon ziemlich erschreckend, keiner der mir sagen kann, wo ich lang muss... Aber ich hatte ja einen super Wegplan, den ich auch bestimmt nur zweihundert Mal durchgegangen bin. Kurzum, ich hätte mir die ganzen Routenplaner sparen können, da ich eh nach dem Kopf gefahren bin und das auch super geklappt.

Leider leider hat mir mein Bereichsleiter, der den Wegplan für mich gemacht hat, anscheinend völlig vergessen, mir den Tipp zu gegen, dass es 5 (in Worten fünf) Blitzer auf der Strecke gibt. Danke. Naja, hab keinen erwischt, aber die Landschaft reizt schon aufs Gaspedal zu drücken. Ich bin der Pampa gelandet, kilometerlang durch Wälder und Wiesen gebrettert und dann Angesicht in Angesicht mit nem Blitzer, auf fein.

Meine Herberge ist ein schnuckeliges Schloßhotel mit 4*. Der Ort drum herum ist allerdings fernab von überhaupt nem Stern, denn es gibt hier nichts. Einmal gasgegeben und schon ist das Ortausgangsschild vorbeigerauscht. Aber das tut dem Ambiente keinen Abbruch. Das Hotel ist in einem hübsch angelegten Park gelegen, mein Zimmer, unter dem Dach über 2 Etagen, hat den Blick auf die Elbe. Alles in allem super, super romantisch.

Aber ich bin ja nicht zur Erholung hier sondern zum Lernen, nämlich wie ich meine Mitarbeiter am besten vor etwaigen Gefahren des Arbeitsalltags schütze. Ja ja, sehr spannend, vorallem für die 2-einhalb-Monate, die noch vor mir liegen. Ganz abgesehen davon, dass ich auf dem Gebiet mit den Mitarbeitern gar nicht zu tun habe, also bleibt es schon ein Stück weit berieseln und erholen.

Und es werden Massagen angeboten, 20 Minuten für 5 € Unkostenbeitrag. Das tut gut, werd mich morgen gleich noch mal verwöhnen lassen...

Dienstag, 17. Oktober 2006

Rentner müsste man sein...

...meine Eltern kamen heut aus dem Urlaub zurück und gleich bei mir vorbei, damit ich meine Mitbringsel vom Wunschzettel in die Arme schließen bzw. in den Kühlschrank stellen konnte.

Aber es war nicht irgendein Urlaub, nein, es war der Aktivurlaub nach dem Erholungsurlaub, der grad mal zwei Wochen vorher geendet ist. Schon klar... Ja, ja, Rentner müßte man sein.

Tierärzte, die Zweite...

Heut war also der große Tag, mir war schon morgens ganz schlecht und entsprechend hing ich dann auch im Büro mit einem Gesicht, wie 7 Tage Regenwetter und alles nur weil mein kleiner Liebling Zahnhaken hatte. Ab 13:30 Uhr war ich gedanklich dann komplett weggetreten und blickte hoffnungsvoll auf die Zeiger unserer Bürouhr, denn ab 15 Uhr durfte ich mal telefonisch nachfragen... Nicht wirklich ergiebig, die einzigste Info die ich bekam lautete, dass ich dann alles mit der Tierärztin besprechen könnte. Hallo!?! Ich rief an um zu fragen, wie es meinem Tierchen ging, gut, schlecht, tot und alles was ich zu hören krieg', ist fragen sie die Tierärztin. Soviel zum Thema die Nerven lagen blank...
Beim Tierarzt durften wir noch geschlagene anderthalb Stunden warten, ehe wir Hanibal wieder in unsere Arme schließen konnten. Wie ein Häuflein Elend saß er im hintersten Eckchen seiner Transportbox.
Naja, immerhin weiß ich jetzt auch, dass ich ihn anderthalb Jahre mit Birnenspalten gefüttert habe, die ihn auch umbringen hätten können, danke liebe Buchverleger, dass Euch das nicht aufgefallen ist...
Und natürlich der klitzekleine Unkostenbeitrag von 52,00 € und nen bissl. Aber dafür das es ihm besser geht, das ist es mir wert.
Allerdings weiß er noch nicht, dass es ihm jetzt besser geht. Er ist nämlich bockig, verzog sich gleich in die tiefsten Winkel des Wohnzimmers und blieb dort wachsam liegen, wer weiß schon welche tollen Ideen wir sonst noch haben. Der arme Kerl. Aber zum Abend hin, ließ er sich schon wieder streicheln, wenn auch noch äußerst vorsichtig...

Montag, 16. Oktober 2006

Montag Morgen und die BVG...

...ich mag weder Montage noch mag ich dieser Tage das Aufstehen, denn wenn mein liebenswerter kleiner Wecker anfängt mich mit Musik zu quälen, ist es draußen noch dunkel und es wird nicht sonderlich heller bis ich losgehen muss.

Genauso war es auch heute. Nur nach einem kurzen Blick auf die Uhr war losgehen nicht mehr drin, hab die vier Treppen nach unten in neuer Rekordzeit und den Sprint über das Tretminenfeld vor der Tür in Bestleistung geschafft, und wofür??? Der Bus kam nicht pünktlich, sonder geschlagene 2 Minuten später als auf dem Fahrplan, was im Klartext heißt 4 Minuten warten. Ich pumpte also wie ein Marienkäfer und wartete und wartete und wartete. Die Fahrt zum Bahnhof konnte ich dann nutzen meine letzten Kraftreserven zu sammeln, denn wenn der Bus zu spät ist, stehen meine Chancen die Bahn zu bekommen deutlich schlecht. Nach einem weiteren Spurt, diesmal Bahnhofstreppen runter und wieder rauf, hatte ich sogar noch Zeit einen jungen Mann anzufahren, der mitten vor der Zugtür stehend, auf seine Liebste warten wollte. Leute gibt's...

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