Der Erdbeerpflücker...

...ist unser allseits beliebter Controller, ein Jüngelchen von 25 Lenzen, der BWL studiert hat, neun Monate in Australien mit seiner Freundin rumgondelte, danach arbeitslos war und bei uns Controller wurde, weil er vom Arbeitsamt gefördert wurde (manchmal ist es eben doch schön, wenn die ganze bekloppt Post auf meinem Tisch landet). Das ganze ist inzwischen über ein Jahr her. Anfangs waren wir ernsthaft bemüht uns gut mit ihm zu stellen, aber leider mussten wir recht schnell feststellen, dass der Typ einfach nur dämlich ist. So war er kaum ein Vierteljahr dabei, als das letzte Jahr dem Ende neigte und ich den Wink mit dem Zaunpfahl erhielt, dass mir ein persönliches Gespräch mit ihm drohte. Ganz brav nahm ich mir als guten Vorsatz vor, ihn in diesem Jahr weder anzublaffen noch runterzuputzen. Bis August hatte ich das echt gut im Griff. Aber als wir dann erfuhren, dass wir zum Jahresende entlassen werden, hey, warum soll ich zum dem Dummdödel noch nett sein. Seit dem geht es munter weiter wie am Anfang. Sein Problem ist er dreht die Wahrheit gern so, dass er dabei gut da steht, leider ist er nur derjenige der den meisten Mist verzapft und daher kriegt er von mir gehörig Feuer, wenn er es auf mich schieben will. Sowas kann ich vielleicht leiden. So kam es, dass er sich schon häufiger nicht allein zu uns herunter getraut hat. Hi hi. Eigentlich hab ich immer das Bedürfnis ist anzukeifen. Seine Lieblingsfrage im Monatsabschluss ist "na, wie sieht's aus", sorry aber ich möchte ihn so gern schlagen dürfen. Baseballkeule und eine dunkle Seitengasse, dass sind herrlich Tageträume. Einer unserer ehemaligen Disponenten taufte ihn irgendwann aufgrund seiner australischen Obstpflückgeschichte "Erdbeerpflücker" und dabei ist es geblieben. Seit dem können wir ihn sogar beschimpfen, wenn er neben uns steht und er blickt es nicht. Herrlich. Nach dem ich ihn inzwischen ignoriere - er packt mir die Post grundsätzlich auf die Tastatur, egal ob ich grad am Schreiben bin oder nicht, statt sie mir, wie ich ihm nun schon seit fünf Monaten predige, in meinen Ablage zu tun - hatte ich heut das zweifelhafte Vergnügen mit ihm im Fahrstuhl zu stehen. Heul!!! Er erzählte mir fröhlich frisch die Geschichte von dem bald-nicht-mehr-unser-Multifunktionsdrucker und das wir ein Ersatzdrucker in unser Büro bekommen. Meine Frage, ob ich eigentlich noch herkommen brauche, beantwortete er lapidar mit "ja" und größere Aufträge können wir ja auch oben ausdrucken. Klar, weil die Seiten dann auch Beinchen bekommen und die drei Etagen zu uns runter laufen. Wovon träumt der eigentlich nachts??? Nein, ich will es gar nicht wissen. Aber weil ich ihn gerne stänkere, hab ich ihn vorhin angerufen und genau nachgefragt, was das denn für ein Drucker sei. Doch nicht etwa ein Laserdrucker. Was denn mit der Strahlengefahr sei, die vom Drucker ausgeht, hab ich ihn gefragt. Ich bin mir nichtwirklich sicher ob er mitgekriegt hat, dass ich ihn verarsche.

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