Mittwoch, 8. November 2006

Mit 66 Jahren...

... da fängt das Leben an...

Naja, irgendwie so oder so ähnlich. Meine Mama hatte gestern Geburtstag. Herrlich, ich liebe Rentnergeburtstage!!! Und um diese in vollen Zügen geniesen zu können, habe ich gestern Urlaub genommen. Von Ausschlafen konnte allerdings keine Rede sein, denn der Wecker meiner besseren Hälfte weckte eben nicht nur ihn sondern auch mich und da war es grad kurz vor 8 Uhr. Bis Viertel nach 9 hatte ich schon die erste Tasse Kaffee intus und sämtliche Fernsehprogramme ungefähr 20 Mal durchzapped, aber vorher hab ich mich nicht getraut Mama anzurufen und zu gratulieren - von wegen Rentner und ausschlafen und so... Und ich war noch nicht mal die Erste, eine ehemalige Kollegin hat schon um 8:05 Uhr angerufen, das merke ich mir für's nächste Jahr.
Bis 13 Uhr habe ich mich mit - igittigitt - Hausarbeit geplagt, mich in Schale geschmissen, Hanibal eingesperrt - was er nach dem Knurren zu urteilen nicht besonders gut fand - und mich auf den Weg gemacht.
Dank einer dicken fetten Baustelle mußte ich noch 3 Dörfer weiterfahren und mich dann über Schleichwege zurückkämpfen, aber anscheinend auch nur weil ich zu brav bin, mein liebster, bester Onkel ist ganz dreist durchgerauscht und es ist auch nix passiert. Naja, für's nächste Mal.
Zum Mittag durfte ich schon mal das Abendessen probieren - Qualitätskontrolle klingt doch einfach überzeugend. Sehr lecker, könnt mich ja in Soljanka sowieso reinlegen.
Kaffee und Kuchen gab es zu halb 4 und - oh Wunder - nach dem ich ja im letzten Jahr mit so amüsanten Fragen wie a) 'hast Du abgenommen oder bist Du schwanger' oder
b) 'hast Du zugenommen oder bist Du schwanger' bombadiert wurde, kam dieses Jahr nix. YES!!! Wird aber stark daran gelegen, dass eine Ihrer Freundin letzten Monat endlich Oma eines eigenen Enkels wurde.
Ansich sind Rentnergeburtstage auch nur für Menschen mit starken Nerven und resistenteren Mägen geeignet, denn nach dem besagter Kaffee und Kuchen in Rekordzeit in sich hinein geschaufelt, wahlweise mit dem Ehepartner getauscht, mit Kaffee hintergespült und ebenso wahlweise mit Cognac begossen wurde, ging's schnurstracks zu den spannenderen Themen des Abends: Krankheiten. Wer hat was, wer hat was neues, welche Medikamente nimmt wer, welches davon hat wer anders schon genommen, wer hat's nicht vertragen. Und dann werden diversere 'ältere' Krankengeschichten hervorgebuddelt: Zum Beispiel bat der Ehemann der Freundin meiner Mutter beim Einchecken um einen Sitzplatz mit viel Beinfreiheit, da er Trombose hatte. Der Dame fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, denn Fliegen bei Trombose sollte man wohl nicht tun, aber im Urlaub war er trotzdem, denn das ganze war schon etwas her.
Und da das Wort 'Urlaub' schon gefallen war, ging's gleich weiter mit den Geschichten wer war wo und warum mit wem und überhaupt. Das gegenseitige Übertrumpfen kam selbstverständlich genausowenig zu kurz wie das Besserwissen. Menschen, die von sich behaupten noch nie Winterreifen weder besessen noch aufgezogen zu haben und schuld seinen sowieso nur die Raser. Klar. Menschen, die Kfz-Lackierer nach Tipps und Tricks fragen, nur um mit dem Satz 'naja, ich mach es einfach so wie immer' das Thema schlußendlich zu beenden.
Das gegen 19:30 Uhr eröffnete kalte Buffet wurde gleich dem Kuchen geschlachtet, schließlich gibt's zu Hause immer schon eine Stunde eher was zu essen...

Aber die schönste Geschichte an diesem Abend hat mein Onkel über meinen Papa erzählt:
Als beide noch Kinder waren, hatten sie eine Ziege namens Hänschen, diese war tagsüber mit einer Kette an einem Baum angemacht. Abends wurde sie in den Keller gebracht und auch dort gefüttert. Mein Papa wußte genau wie lang die Kette war und hat Hänschen richtig gern geärgert. Aber diese Ziege muss ein Gedächtnis wie ein Elefant gehabt haben, denn eines abends kam mein Papa der Ziege in die Quere, als diese schon vom Baum losgemacht worden war. So schnell war er bis dahin und auch danach nie wieder gerannt.

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